Bonding - More than materials | Herrmann Ultraschall

hat am Karlsruher Institut für Tech- nologie (KIT) studiert, ihren Master in Elektronik gemacht. Seit 2017 ist sie Teil der Herrmann-Familie und bildet gemeinsam mit Gerhard Gnad ein Spezialteam im Generatoren-Entwick- lungslabor. „Ich schätze hier sehr, dass man so viel probieren und testen kann – und es ist egal, ob du ein Mann bist oder eine Frau!“ Dass ein genialer Kopf wie Paola Calero ihren Weg in das beschauliche Karlsbad findet, ist für Gerhard Gnad kein Zufall. „Das ist ganz einfach: In Süddeutschland sind viele kreative Köpfe. Hier ist das Herz des Hochleis- tungsmaschinenbaus – und zwar welt- weit. Es gibt dann noch in Norditalien rund um Modena und Bologna herum und in Japan eine Konzentration an Betrieben im Maschinenbau. Aber das war’s“, weiß Gnad. Und ergänzt: „Betrachtet man außerdem die Histo- rie, fällt auf, dass viele Tüftler aus der Region kommen oder hier tätig waren: Carl Benz, Robert Bosch, Heinrich Hertz und viele weitere Namen. An- scheinend liegt es doch am Schwarz- wald, dass Herrmann Ultraschall so erfolgreich ist und die Leute gerne in Karlsbad arbeiten.“ Arbeiten und leben, wo andere Urlaub machen. „Es fehlt vielleicht der Strand oder die ganz hohen Berge, aber hier zu leben, ist toll“, sagt Gerhard Gnad und Paola Calero nickt bestätigend. Karlsbad, die Wiege des Ultraschalls. Neben dem Technologieführer Herr- mann Ultraschall gibt es im Karlsbader Industriegebiet weitere Mitbewerber. Auch das nicht von ungefähr. „Ich sage immer: Herrmann Ultraschall ist die Mutter und alle anderen sind die Kinder“, so Gerhard Gnad weiter. Er ist sicher: Einige der Firmen, die hier Geräte zum Ultraschallschweißen anbieten, gehen auf Mitarbeiter von Walter Herrmann zurück. „Es lässt sich nicht verhindern, wenn Kollegen gehen, dass sie Ideen und Know-how mitnehmen“, sagt Gnad. Dass Herrmann Ultraschall Technolo- gieführer bleibt, daran arbeiten er und seine Kollegin Paola Calero, sowie das gesamte Entwicklungsteam. Ein komplett neuer Generator, die 8. Generation in der 60-jährigen Unter- nehmensgeschichte, steht auch schon in der Pipeline, und wird das neue Herzstück der Karlsbader Schweiß- systeme. Die „jungen Wilden“ haben das bestehende System komplett auf den Kopf gestellt und arbeiten an einer Weiterentwicklung. „Wir haben jeden Stein bzw. jedes Elektronikbauteil um- gedreht“, so Paola Calero, „damit wir am Markt weiter stark sind. Der neue Generator basiert auf dem digitalen Generator, den Gerhard damals ent- wickelt hat.“ Das Gerät unterscheidet sich von Produkten der Mitbewerber durch die neue Regelungstechnik und Kommunikationsmöglichkeiten. 1 Heute ist das „ Baby “ von Walter Herrmann volldigital. 2 Der Generator erzeugt die Ultraschall-Schwingungen. 3 Gerhard Gnad hat die Generatoren-Entwicklung entscheidend geprägt. 4 Paola Calero arbeitet an der neuen Generation. 1 3 2 1 4 Sich auf vergangenen Lorbeeren aus- ruhen, das funktioniert bei Herrmann Ultraschall nicht. „Viele sehen die Notwendigkeit nicht, etwas Neues zu machen, aber was wird Morgen sein? Die Kunden wünschen sich immer neue Funktionen. Und wir machen sie möglich“, so Calero. Immer einen Schritt voraus zu sein, einen für den Kunden nützlichen tech- nischen Vorsprung zu erarbeiten – das freut Paola Calero sehr. „Das ist schon cool, wenn wir sehen, dass wir gute Ergebnisse abliefern. Wenn wir dann mit einer Innovation fertig sind, suchen wir uns direkt die nächste Aufgabe, probieren was Neues aus“, so Calero. Mehr in Richtung Forschung gehen, das ist das Ziel des Entwicklerteams bei Herrmann. Team – das ist überhaupt ein gutes Stichwort bei der Karlsbader Firma. „Nur Einzelkämpfer – das würde nicht gut gehen“, sagt Gnad bestimmt. GERHARD GNAD IST WASCHECHTER BADENER, GELERNTER ELEKTRONIKER UND SEIT 1982 BEI HERRMANN IN DER ELEKTRONIKENTWICK- LUNG. ER WAR MASSGEBLICH AN MEILENSTEINEN WIE DER ACTIVE-CONTROL- UND DER DIGITAL-CON- TROL-GENERATOREN- BAUREIHE BETEILIGT. ER ÜBERLÄSST GERNE DEN „JUNGEN WILDEN“ DAS FELD UND HILFT WEITERHIN MIT SEINER ERFAHRUNG WEITER. PAOLA CALERO IST GEBÜRTIGE ECUADO- RIANERIN UND HAT VIEL LEIDENSCHAFT FÜR DAS THEMA ELEKTROTECHNIK. DAS STUDIUM HAT SIE AM KARLSRUHER INSTITUT FÜR TECHNOLOGIE ALS MASTER ABGE- SCHLOSSEN. SEIT 2017 IST SIE IN DER ENTWICKLUNGSABTEI- LUNG BEI HERRMANN. SIE ARBEITET AN EINER NEUEN GENERATOREN- GENERATION. „Wir sind mit unserem Team und allen Kolleg*innen aus den anderen Disziplinen wie Software, Akustik, Me- chanik, Elektrik und natürlich auch der Anwendungstechnik eng verbunden. Mit sechs unterschiedlichen Disziplinen ist es schon sehr vielseitig bei uns.“ Diese ganzheitliche Herangehensweise an das Ultraschallschweißen macht Herrmann Ultraschall einzigartig: „Das ist der Herrmann-Bonus: Maschinen oder Systeme bauen, die schweißen können, machen viele, aber das war’s. Die stete Entwicklung, immer wieder neue Anwendungen mit und für die Kunden austüfteln, das macht uns aus, das ist unser Ruf am Markt. Das Herrmann-Denken, die Herrmann- Philosophie immer vor Augen“, sagt Gerhard Gnad. Und Paola Calero ergänzt: „Dem Kunden zuhören, die beste Lösung präsentieren und bei der Umsetzung helfen und daraus Rückschlüsse ziehen auf zukünftige Probleme, die auftauchen könnten.“ Neue Inspirationen haben, forschen, die Ultraschalltechnik revolutionieren – die Ideen dazu kamen den beiden auch schon mal im Traum. „Naja, so war es dann doch nicht ganz, aber wenn man irgendwo festhängt, be- schäftigt mich das schon 24 Stunden am Tag. Da kann es also an den unmöglichsten Stellen passieren, dass einen der Geistesblitz trifft“, lacht Ger- hard Gnad. Ähnlich bei seiner jungen Kollegin. „Wenn ich ein Problem habe und nach Hause komme, dann ma- che ich meine Sachen, ganz normal, gehe joggen, telefoniere mit meiner Familie in Ecuador auf Spanisch und nach ein, zwei Tagen kommt der Einfall.“ Mit diesen genialen Köpfen sichert sich Herrmann Ultraschall, mit dem Stammsitz in Karlsbad, weiterhin die Position als Technologieführer – und macht das Karlsbader Ultrasonic Valley weltweit bekannt. 43 42

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