Bonding - More than materials | Herrmann Ultraschall

oben sein kann? Jedenfalls ist Karlsbad zum weltweiten Hotspot für das Fügen mit Ultraschall geworden. Mit wem hat’s angefangen? Mit dem Herrmann! Ich bin also stolz, beim Original zu sein. Dass es die anderen Firmen gibt, ist aber auch gut. Ohne die Bündelung würde Ultraschallschweißen wohl kaum an den hiesigen Hochschulen als Fügetechnologie gelehrt. Durch die Lehre gewinnen wir gut ausgebildete Mitarbeiter, was unseren Standort weiter stärkt. Was macht Karlsbad zum Nabel der Welt? Sternförmig kommt man von hier schnell an so viele großartige und lebenswerte Orte. RAQUEL ROUSSEL GARCIA, ANWEN- DUNGSENT- WICKLUNG, 1.695 KM BIS MADRID, DER HAUPTSTADT SPANIENS, ODER 2 ½ FLUGSTUNDEN; SEIT 2009 IN DER REGION Was bedeutet Ihnen Heimat? Schwierige Frage. Jetzt bedeutet es nicht mehr, wie damals, der Ort, an dem ich geboren wurde. Es bedeu - tet auch, der Ort mit dem sich eine Person aus emotionalen Gründen verbunden fühlt. Für mich ist Heimat dort, wo ich geboren wurde und wo meine Familie ist, aber auch dort, wo ich meine Familie gegründet habe. Für „Neigschmeckte“: Der erste Tag hier im Badischen, wie war der? Generell erinnere ich mich an dieses Gefühl, dass es anders war. Niemand hat mit mir auf der Straße geredet, oder in der Bahn. Die Nachbarn fanden es komisch, dass ich sie grüßen und anspre- chen wollte, was für uns normal ist. Generell hat es sich kälter angefühlt. Wirklich, da es viel kälter war, als ich befürchtet hatte! In Karlsruhe hat es geschneit, als ich hier angekommen bin. In Madrid bedeutet Schnee Cha - os. Hier im Gegensatz hat alles wei - terhin perfekt funktioniert. Ich war an meinem ersten Arbeitstag wohl auch ein Schock für meine Kollegen, die mich unter hunderten Lagen Kla - motten kaum gesehen haben (lacht). Welchen badischen Satz/welches badisches Wort haben Sie mittlerweile verinnerlicht und welcher/welches ist Ihnen immer noch fremd? Für mich war nicht nur Badisch, ge - nerell Deutsch war mir völlig fremd. Badisch war die Krönung. Dazu musste man sich überlegen, was die Leute von mir wollten mit Wörtern wie Grombieren oder Bubespitzle. Ich bin immer noch nicht sicher, was „nuf“, „nuna“ und „nieber“ bedeuten. Aber jetzt weiß ich, was sie meinen, wenn ich was „hii“ gemacht habe oder ich zu viel schwätze. Welches Essen oder welche Tradi- tion erscheint Ihnen noch immer etwas befremdlich? Die Pünktlichkeit. Und wehe, man kommt zu spät! In Spanien ist es alles etwas anders. Ich habe Leute zu meinem Geburtstag eingeladen, um 19 Uhr. Um die Uhrzeit bin ich erst duschen gegangen, niemand kommt pünktlich in Spanien zu einer Party. Ich weiß nicht, wer mehr überrascht war: ich oder die deutschen Gäste. LISA ZINSSER, TECHNISCHE PROJEK- TIERUNG, ZOG 2011 VON LEVER- KUSEN, NRW, INS BADISCHE, 308 KM BIS KARLSRUHE Was macht Karlsbad und die Region zur (neuen) Heimat? Die Freunde, der Schwarzwald und das Klima. Was bedeutet Ihnen Heimat? Für mich gibt es einen Unterschied zwischen „Zuhause“ und „Heimat“. Daher ist Heimat für mich der Ort, dort wo meine Wurzeln entstanden sind und meine Familie ist, also Leverkusen. Aber gut geht es mir hier und daher ist Karlsruhe auch mein Zuhause. Für „Neigschmeckte“: Der erste Tag hier im Badischen, wie war der? Durch das Studium hatte ich einen sanften Start hier im Süden, die meis - ten meiner Kommilitonen kommen aus verschiedensten Richtungen von Deutschland. Daher gab es immer mal wieder kleinere Missverständnisse durch „Bebber“, „Kehrwoche“ oder auch einfach durch die Zeitangaben: Ist dreiviertel 11 nun 10:45 oder 11:45 Uhr? (lacht) Welchen badischen Satz/welches badisches Wort haben Sie mittlerweile verinnerlicht und welcher/welches ist Ihnen immer noch fremd? Gelegentlich erwische ich mich, dass ich das kleine Anhängerle „gell“ verwende sowie den Ausdruck „Hat’s noch …“ statt „Hat es noch …“ Auf der anderen Seite gibt es auch Ausdrücke, an die ich mich nie gewöh - nen werde: Einmal die Verwendung von „wo“ als Relativpronomen – „… der wo ein blaues T-Shirt trägt“ – und der Abschiedsgruß beim Bäcker „Schöner Tag!“ Was macht Karlsbad zum „Ultraschall Valley“ und zum Nabel der Welt? Na, wir natürlich und alle anderen Unternehmen, die mit, aus und um Herrmann Ultraschall herum gewach- sen sind. MICHAEL SAURE, SERVICE, VON KÖLN ÜBER FRANK- FURT UND FREIBURG 2010 NACH KARLS- BAD, ÜBER 600 KM UMWEG Sie sind Großstädte gewöhnt. Karls- bad, ist das Provinz oder Metropole? Metropole aus 3 Gründen: – weil es innovative und wirtschafts - starke Unternehmen gibt – weil die Nähe zur Stadt Karlsruhe alles bietet, was man braucht (Kunst, Kultur, Einkaufen, Restaurants etc.) – weil es eine gut ausgestattete Infrastruktur gibt Zeitgleich ist es Provinz: – weil man für manche Aktivitäten immer ein Fahrzeug benötigt und die Wege (Einkaufen, Arzt, Schule o. ä.) doch teils weitläufig sind – weil ich viele Menschen in der Region treffe, die schon über Gene - rationen hier leben Aber was beide Aspekte für mich ge - winnbringend miteinander verbindet, ist die landschaftlich reizvolle Umge - bung mit einem großen Freizeitange- bot in direkter Nähe zum Wohnort in der Nähe einer größeren Stadt. Was macht Karlsbad und die Region zur (neuen) Heimat? Ich habe supernette Menschen in und aus der Region kennengelernt, die zwischenzeitlich echte Freunde geworden sind. Man hat mir viel Wohlwollen und Offenheit entge - gengebracht, so dass ich als „Nei- gschmeckter“ mich nie irgendwie außen vor fühlte bzw. war. Für „Neigschmeckte“: Der erste Tag hier im Badischen, wie war der? Ich war mit Anfang 20 das erste Mal im Badischen. Damals arbeitete ich in den Semes - terferien meines Studiums für eine Maschinenbaufirma und habe bei dem Umbau einer Maschine der „Badischen Karton- und Pappenfabrik, Gernsbach“ unterstützt. Schon damals ist mir die Umgebung und die Offenheit der Leute, die ich traf, angenehm aufgefallen. Wir wur - den immer sehr nett empfangen mit „Ach Jungs, ihr seid so jung und müsst schon so viel arbeiten.“ Das war schon heimelig (lacht). Welchen badischen Satz/welches badisches Wort haben Sie mittlerweile verinnerlicht und welcher/welches ist Ihnen immer noch fremd? Verinnerlicht: „So ischs worre“ und – für mich immer nett – „des und sell und jenes“. Wenn ich mit meinem Schwiegervater in der Region unterwegs bin, und wir seine „alten“ Freunde treffen, gibt es immer wieder Wörter, die ich dann nachfragen muss – auch nach über zehn Jahren im Badischen. 139 138 „ICH BIN IMMER NOCH NICHT SICHER, WAS NUF, NUNA UND NIEBER BEDEUTEN.” Raquel Roussel-Garcia „MAN HAT MIR VIEL WOHLWOLLEN UND OFFENHEIT ENTGEGENGEBRACHT, SO DASS ICH ALS ‚NEIGSCHMECKTER’ MICH NIE IRGENDWIE AUSSEN VOR FÜHLTE, BZW. WAR.” Michael Saure

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