Bonding - More than materials | Herrmann Ultraschall

WIEDER- HOLUNGS- TÄTER Erfahrungen an die jungen Talente in der Konstruktion weiter. Was sich über die Jahre nie verändert hat, ist meine Faszination für die Ultraschall-Technologie. Diese Begeisterung, unser „Ultrasonic Excitement“, mit den Kunden zu teilen, ist für mich das Größte. Eingestellt wurde ich 1990 als Projektingenieur, um für Herrmann Ultrasonics in den USA zu arbeiten. Ich wollte, gemeinsam mit meiner Frau, den Sprung nach Amerika wagen, aber es kam alles anders und ich unterstützte die Brief eines bekennenden Ingenieurs: Leidenschaft für Technik Nun bin ich 30 Jahre an Bord und staune über die Entwicklung des Unterneh- mens zum Global Player. Ich war in verschiedenen Positionen in der Konstruk- tion, der Entwicklung, dem Produktmanagement und im Marketing leitend tätig und konnte das Produkt- portfolio unserer Serien- maschinen, -systeme und -module entscheidend mitgestalten. Gerade das modulare Baukastenprin- zip und die Wiederhol- teilstrategie – Gleiches gleich machen – waren und sind meine „Babys“. Inzwischen gebe ich meine beginnende Internationa- lisierung des Unterneh- mens von Karlsbad aus. Anfang der 90er-Jahre war das Unternehmen in einer Art Orientierungspha- se: Maschinenbauer, der Ultraschall einsetzt oder Ultraschall-Entwickler, der Maschinen baut? Letzte- res war der richtige Weg. Fokussiert auf die Ultra- schall-Schweißtechnologie, haben wir unsere Neuent- wicklungen regelmäßig auf internationalen Messen präsentiert. Ja, wir waren schon immer unserem Wettbewerb innovativ eine Nasenlänge voraus, was uns auch den Ruf des Technologieführers eingebracht hat. Aber die Abstände werden kürzer und die Quantensprün- ge anstrengender. Den Vorsprung aufrecht zu erhalten, muss Ansporn für die Zukunft sein. Wenn wir gerade über Messen spre- chen, hier wird bis heute der legendäre Ultraschall- Cocktail geschallt – die Urheberrechte liegen der Legende nach bei Senior- chefin Ingeborg Herrmann. Neben dem Verschweißen A lle in einen Bus und ab in die Pfalz zur Weinprobe. So gingen wir vor 30 Jahren auf Betriebsausflug, als ich bei Herrmann Ultraschall angefangen habe – im wahrsten Sinne des Wortes ein Familien-Unternehmen. Vorne der Chef und die Chefin, dann kamen wir. Ingeborg Herrmann beim beschallen des legendären Ultraschall-Cocktails auf der K-Messe 1974. Volker Aust ist seit drei Jahrzehnten mit Freude dabei. Gerne erinnert er sich an die Entwicklungen bei Herrmann zurück – und plaudert ein wenig aus dem Nähkästchen. von Kunststoffteilen etablierten wir neue Geschäftsfelder. Ende der 80er-Jahre entstand PACKAGING, ein spezieller Zielmarkt für das Siegeln von Packstoffen. Als junger Ingenieur durfte ich bei einem namhaften Getränkeabfüller lernen, was es bedeutet, wenn eine Safttüte nicht dicht verschweißt ist, als mir klebriger Orangensaft aus dem Hochregal in den Nacken tropfte. Lesson learned: dicht heißt 100 % dicht! 99,9 % reichen einfach nicht aus. Es folgte unser dritter Geschäftsbe- reich NONWOVENS Mitte der 90er-Jahre, von dem wir gerade jetzt in Corona- Zeiten profitieren. Hier geht es um das Bonden von Vliesstoffen, u. a. für Win- deln und Gesichtsmasken. Wenn ich daran zurückden- ke, wie uns die allerersten Module beim kontinuierli- chen Schweißen buchstäb- lich um die Ohren geflogen sind … aber aller Anfang ist ja bekanntlich schwer. Apropos Anfang, der jüngs- te Zuwachs ist unser vierter Geschäftsbereich METALS für Schweißungen von Nichteisenmetallen, wie z. B. bei Lithium-Ionen- Batterien. Dessen Beginn wurde mit vielen guten Ide- en und Aufbruchsstimmung 2017 auf der Productronica in München eingeläutet. Das Einzige, was uns auf dem Messestand gefehlt hat, waren passende Ultra- schall-Schweißmaschinen. Also Kunden ohne fertiges Produkt zu begeistern? Eine neue Dimension! Und was soll ich sagen? Es hat geklappt. Unser METALS-Start-up mausert sich zu einem zukunfts- weisenden internationalen Geschäftsfeld. Doch mein absolutes, persönliches Highlight war unsere AMG-Generatoren- Roadshow von Sommer 2016 bis Frühjahr 2017. Vier Kontinente, 11 Länder, 78 Präsentationen, hunder- te begeisterte Gesichter. Mit einem eigens dafür ent- wickelten Democase reiste ich durch die Welt und präsentierte unsere neueste Entwicklung. Unterstützt von vielen wun- derbaren Vertriebskollegen habe ich wahrlich abenteu- erliche Herausforderungen erleben dürfen. Ich habe gelernt, wie man zum Bei- spiel in Argentinien die Zoll- abwicklung „beschleunigt“, warum in China die Zuhörer mit dicken Wintermänteln und Fellmützen im Meeting- raum saßen und ich mir in meinem Sommeranzug den Hintern abgefroren habe, oder dass es in Brasilien nicht selbstverständlich ist, dass ein Fabrikhal- lendach bei Tropenregen auch dicht ist, weshalb es gut gewesen wäre, wenn ich im Democase ein paar Entwässerungsbohrungen angebracht hätte. Aber wer mehr erfahren möchte – wir können uns ja gerne auf einen Kaffee in einer unseren vielen „Communication & Coffee“- Bereichen treffen. Ach ja, ich habe mich selbst noch gar nicht vorgestellt: Mein Name ist Volker Aust, ich bin Senior Expert im Be- reich Entwicklung, Konst- ruktion und Produktdesign. Meine Leidenschaft? Die gehört dem Ultraschall und unserem Unternehmen. 105 104

RkJQdWJsaXNoZXIy NTg5MTA=